Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch!
Der Buchpreis HamburgLesen der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg wurde am 3. November 2023 an das St. Pauli Archiv verliehen für das beste Hamburg-Buch des Jahres.
Um kaum ein anderes Krankenhaus ranken sich so viele Geschichten wie um das Hafenkrankenhaus in Hamburg-St. Pauli. Im November 1900 eröffnet, gehörte es bis 1920 zur Polizeibehörde. Bis zu seiner Schließung 1997 versorgte es Hafenarbeiter:innen und Seeleute ebenso wie die Menschen in den Vierteln rund um die Reeperbahn.
Internationales Ansehen erwarb sich die chirurgische Unfallklinik nach 1945 unter den ärztlichen Leitern Henning Brütt, der sich an NS-Medizinverbrechen beteiligt hatte, und Gerhard Küntscher, dem „Vater der Marknagelung“ und überzeugten Nationalsozialisten.
Der – letzlich erfolglose – Überlebenskampf des „sozialen Krankenhauses“ gegen eine auf Rentabilität getrimmte Gesundheitspolitik begann in den 1970er-Jahren. Seit 1999 befindet sich auf dem einstigen Hafenkrankenhausgelände das Gesundheitszentrum St. Pauli.
Diese erste quellenkritische Darstellung der Geschichte der Traditionsklinik am Elbpark schließt, anschaulich geschrieben und reich bebildert, eine Lücke in der Hamburger Krankenhausgeschichte. Vor dem Hintergrund der Sozialstruktur des Stadtteils St. Pauli vermittelt sie zudem ein lebendiges Bild vom Alltag im Hafenkrankenhaus und von den Menschen, die dort Hilfe fanden.
HAFENKRANKENHAUS HAMBURG.
Polizeikrankenhaus. Unfallchirurgie.
Gesundheitszentrum. 1900 – 1997.
von Dirk Lau mit Beiträgen von Lars Amenda und Frauke Steinhäuser
Herausgeber: St. Pauli-Archiv, Hamburg 2023, 208 Seiten, € 18,00
ISBN 978-3-9825204-0-7
Erhältlich im St. Pauli-Archiv sowie im Buchhandel